Ambulante Psychotherapie: Ablauf und Methoden (2023)

Lesezeit: 7 Minuten23.03.2022

Manche Menschen mit psychischen Problemen zögern, eine Psychotherapie zu machen, weil sie nicht wissen, was sie dort erwartet. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Methoden in der Psychotherapie und die Berufsgruppen, die Therapien anbieten.

In Deutschland sind mit dem Begriff „Psychotherapie“ meist die Verfahren der ambulanten Psychotherapie bei niedergelassenen Therapeuten gemeint. Andere psychotherapeutische Behandlungen werden stationär oder ambulant von unterschiedlichen Institutionen durchgeführt oder unterstützt: zum Beispiel von Haus- oder Fachärzten, Beratungsstellen, psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern.

Die ambulante Psychotherapie zur Behandlung einer psychischen Erkrankung ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung und wird für den GKV-Bereich in einer allgemeinverbindlichen Richtlinie beschrieben. Diese Richtlinie wird im sogenannten Gemeinsamen Bundesausschuss unter Mitwirkung von niedergelassenen Ärzten und Therapeuten, Krankenhäusern und Krankenkassen beschlossen.

Die Krankenkassen übernehmen also grundsätzlich die Kosten für eine Psychotherapie, wenn eine Therapie notwendig ist, um eine „Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern“. Das heißt, es wird geprüft, ob die psychischen Probleme zu einer seelischen Krankheit gehören. Derzeit werden vom Gemeinsamen Bundesausschuss folgende Verfahren als Kassenleistung anerkannt: Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, analytische Psychotherapie und systemische Therapie.

Die psychischen Erkrankungen, die mithilfe der Psychotherapie behandelt werden, sind vielfältig. Darunter fallen unter anderem: Angststörungen, Zwangsstörungen, Essstörungen, Schlafstörungen, Depressionen, Störungen nach sexuellem, körperlichem oder emotionalem Missbrauch, psychosomatische Erkrankungen (wie Schmerzzustände ohne organische Erklärung), Schizophrenie oder Alkoholismus und andere Suchterkrankungen.

Es ist schwer, bei sich selbst zu erkennen, dass eine psychische Erkrankung der Grund für Probleme sein könnte. Deswegen ist es wichtig, Warnsignale im eigenen Befinden und Verhalten zu beachten und rechtzeitig zu reagieren, wenn man Probleme nicht mehr allein oder gemeinsam mit nahestehenden Menschen bewältigen und den Alltag aufrechterhalten kann.

Wenn Symptome aber über Wochen oder sogar Monate anhalten, dann ist es an der Zeit, sich Hilfe zu holen.

(Video) Psychotherapie – alle wichtigen Infos | psychologeek

Wenn Probleme so belastend sind, dass sie die Leistungsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit und die Lebensqualität einschränken – die eigene oder die von Mitmenschen –, sollte man sich zumindest beraten lassen. Einzelne Warnhinweise können sein:

  • Persönlichkeitsveränderungen, die man sich nicht erklären kann – man erkennt sich selbst nicht wieder oder auch anderen fällt eine Veränderung auf
  • anhaltende Stimmungsschwankungen, leichte Reizbarkeit und Aggressionen
  • Traurigkeit und Antriebslosigkeit
  • Ängste nehmen überhand und schränken den Alltag ein
  • Selbstmordgedanken
  • Rückzug von anderen Menschen und Misstrauen
  • Schwierigkeiten in Schule, Studium, Beruf oder Alltag wegen Konzentrationsstörungen oder eingeschränkter intellektueller Leistungsfähigkeit
  • körperliche Beschwerden ohne erkennbare organische Ursache
  • übermäßige Gereiztheit, Impulsivität oder Aggressivität

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Die gängige Vorstellung von einer Psychotherapie ist noch immer von der Psychoanalyse geprägt – man liegt auf der Couch, antwortet auf Fragen und der Therapeut macht sich Notizen. Das ist aber veraltet und greift viel zu kurz. Tatsächlich wird die „klassische“ Psychoanalyse, deren Ziel es ist, unbewusste Konflikte, traumatische Erfahrungen oder gestörte Beziehungsmuster bewusst zu machen, nur noch selten durchgeführt.

Mit den vier in Deutschland anerkannten und erstattungsfähigen Verfahren kann auf individuelle Krankheitsbilder eingegangen werden. Dabei können jeweils unterschiedliche Methoden angewendet werden. Einzel- oder Gruppentherapien oder eine Kombination aus beidem sind möglich. Die vier Therapieverfahren sind:

(Video) Ambulante Psychotherapie: Diese Möglichkeiten gibt es

Die Grundidee hinter der Verhaltenstherapie ist, dass unsere Psyche und unser Verhalten durch Erfahrungen geprägt sind und dass psychische Erkrankungen die Folge ungünstiger Erfahrungen sein können; man spricht auch von Lernerfahrungen. Diese Erfahrungen sind der Gegenstand der Therapie. In Gesprächen und auch mit Übungen sollen neue Verhaltens- und Denkmuster erlernt und falsche „verlernt“ werden. Eine Verhaltenstherapie erfordert aktive Mitarbeit der erkrankten Person. Zum Beispiel kann einem der Therapeut Aufgaben stellen, die außerhalb der eigentlichen Therapiestunden bearbeitet werden.

Eine häufige Form der Verhaltenstherapie ist die Kognitive Verhaltenstherapie. Hier werden Aspekte der Verhaltenstherapie mit Methoden der sogenannten Kognitiven Therapie verbunden. Es geht darum, die eigenen Gedanken oder Einstellungen und dabei auch falsche und belastende Überzeugungen zu erkennen, um sie zu verändern.

Wie die Verhaltenstherapie zielt die Analytische Psychotherapie auf vergangene Erfahrungen ab, sucht aber in der Tradition der klassischen Psychoanalyse nach möglichen unbewussten Auslösern der Krankheit. Psychische Erkrankungen werden als Folge innerer Konflikte bewertet, die früher erlebt wurden. Deren Bewusstmachung soll zu Konfliktlösung beitragen. Mit Konflikten sind also nicht Konflikte zwischen Personen gemeint, sondern Konflikte innerhalb der Psyche, wie sie in vielen Lebenssituationen oder Beziehungen auftraten und auftreten.

Diese Therapieform ist aus der Psychoanalyse hervorgegangen. Es wird angenommen, dass die Verdrängung aktueller Konflikte oder belastende früherer Erfahrungen und verminderte emotionale Zuwendung in der Kindheit zu psychischen Erkrankungen führen können. Schmerzhafte Erfahrungen werden oft verdrängt, können aber dennoch das jetzige Wohlbefinden beeinträchtigen oder unsere Beziehungen zu Mitmenschen beeinflussen. Das Ziel ist, unbewusste Konflikte als Gründe für psychische Beschwerden zu erkennen, so dass sie keine Erkrankung mehr verursachen können. Damit ähnelt die tiefenpsychologisch fundierte Therapie der analytischen, nimmt jedoch stärker auf aktuelle Konflikte Bezug.

Da Psychotherapeuten oft auf eine oder vielleicht zwei verwandte Therapieformen spezialisiert sind, ist es sinnvoll, sich schon im Vorfeld zu informieren oder professionell beraten zu lassen. Viele Informationen finden Sie in einer Patientenbroschüre der Bundespsychotherapeutenkammer. Ob eine konkrete Therapieform geeignet ist und wie viele Sitzungen bei der Psychotherapie nötig sind, entscheidet dann der behandelnde Psychotherapeut nach einem eingehenden Kennenlernen und seiner Diagnose.

Alle vier Verfahren werden von Fachleuten grundsätzlich als erfolgsversprechend bewertet, können es aber nur dann sein, wenn ein gutes Vertrauensverhältnis zueinander besteht, der Betroffene an einem Therapieprozess mitarbeiten möchte und Ziele realistisch besprochen werden. Ebenso transparent sollte über eventuell auftretende Schwierigkeiten während der Therapie gesprochen werden.

Alle vier vorgestellten ambulanten Verfahren werden sowohl von Psychologen als auch von Ärzten angeboten. Beide Berufsgruppen können von den gesetzlichen Krankenkassen als Erbringer psychotherapeutischer Leistungen zugelassen werden. Was ist aber der Unterschied zwischen psychologischen und ärztlichen Psychotherapeuten?

(Video) Praxistipp: Wie komme ich an eine ambulante Psychotherapie?

Psychologische Therapeuten haben ein universitäres Psychologiestudium absolviert und im Anschluss über eine mehrjährige staatlich geregelte Spezialausbildung die Zulassung als Psychotherapeuten erlangt. Da diese Therapeuten keine Ärzte sind, verordnen sie keine Medikamente.

Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder Ärzte mit einer entsprechenden Zusatzqualifikation. Nach dem universitären Medizinstudium haben diese Ärzte eine Facharztausbildung und eine psychotherapeutische Weiterbildung durchlaufen. Manche dieser Fachärzte sind gleichzeitig Psychiater. Behandelnde Psychiater können zur Unterstützung der Therapie passende Medikamente verschreiben.

Sie sind, wie der Name schon sagt, auf Heranwachsende spezialisiert und behandeln in der Regel Patienten bis zur Vollendung des 21. Lebensjahrs. Nach einem Pädagogik-, Sozialpädagogik- oder Psychologiestudium an einer Universität oder Fachhochschule durchlaufen Kinder- und Jugendtherapeuten eine mehrjährige staatlich geregelte psychotherapeutische Ausbildung mit abschließender Zulassung.

Bei der Auswahl eines Psychotherapeuten helfen Ihnen zum Beispiel behandelnde Ärzte, psychosoziale Beratungsstellen, sozialpsychiatrische Dienste, Landespsychotherapeutenkammern, Ärztekammern oder die Terminservicestellen der kassenärztlichen Vereinigung.

Auch wenn man ohne hausärztliche Überweisung einen Psychotherapeuten aufsuchen kann – die eigentliche Psychotherapie muss nach der Feststellung einer Erkrankung bei der Krankenkasse beantragt werden. Das bereitet der Therapeut in der Regel vor, der Antrag muss aber vom Patienten unterschrieben werden. Führen nichtärztliche Psychotherapeuten die Behandlung durch, muss einmalig ein Arzt aufgesucht werden, um die Diagnose für den Antrag zu bestätigen und mögliche körperliche Ursachen für die seelischen Symptome auszuschließen.

Die Dauer der Therapie wird durch die Erkrankungsschwere und den Therapiefortschritt beeinflusst. Am häufigsten wird in Deutschland die Kurzzeittherapie durchgeführt. Etwa drei von vier ambulanten Psychotherapien dauern nicht länger als 25 Stunden à 50 Minuten. In der Regel finanzieren gesetzliche Krankenkassen bei einer systemischen Therapie bis zu 48, bei Verhaltenstherapie bis zu 80, bei einer tiefenpsychologischen Psychotherapie bis zu 100 und bei analytischen Psychotherapien bis zu 300 Therapiestunden.

Nicht immer kann man psychotherapeutische Versorgung vorausschauend planen. Notfälle, womöglich mit Suizidgefahr, kommen vor. In akuten Notlagen sollten Sie sich nicht scheuen, den Notruf 112 anzurufen oder, sofern regional vorhanden, die Ambulanz einer psychiatrischen Klinik aufzusuchen. In vielen Regionen gibt es spezielle Hotlines für Menschen in seelischen Krisen. Bundesweit erreichen Sie die Telefonseelsorge oder die Nummer gegen Kummer.

Kurzfristige Termine bei Psychotherapeuten für sogenannte Akutsprechstunden vermitteln die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigung.

Bei jeder Krankheit sind die Therapieaussichten umso günstiger, je früher die Behandlung beginnt. Wenn seelische Probleme Ihren Alltag erschweren und Sie sich selbst nicht mehr helfen können, zögern Sie bitte nicht, über die Versorgungsangebote nach Hilfe Ausschau zu halten und diese auch anzunehmen.

In der Psychotherapie unterscheidet man vier Richtlinienverfahren

  • (Kognitive) Verhaltenstherapie.
  • Tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
  • Psychoanalytische Therapie.
  • Systemische Therapie.

Wie geht ein Psychotherapeut vor? ›

Das sogenannte „Erstgespräch“

Nach der telefonischen Terminvereinbarung findet das so genannte „Erstgespräch“ statt. Im Erstgespräch bittet der Therapeut den Patienten zu Beginn in der Regel darum, möglichst frei und unstrukturiert vom Grund seines Kommens und seinen Problemen zu erzählen.

Was soll man beim Psychologen sagen? ›

Üblicherweise fühlen sich Patienten durch Ihre Probleme stark belastet. Es macht also Sinn, gleich beim ersten Kontakt darüber zu sprechen. Erzählen Sie einfach, was Ihnen am Herzen liegt. Wenn der Psychiater danach noch Fragen hat, wird er diese vorsichtig und empathisch stellen.

Wie sieht eine Therapie aus? ›

Der Psychotherapeut erarbeitet gemeinsam mit dem Patienten neue Verhaltens- und Erlebensmuster, die der Patient mit Hilfe verschiedener Methoden einübt. Ziel ist, die negativen Muster durch positive zu ersetzen. Die Verhaltenstherapie ist eine gedanken- und handlungsorientierte, problembezogene Therapieform.

Was ist eine ambulante Psychotherapie? ›

Eine ambulante Psychotherapie und/oder medikamentöse Behandlung wird in der Regel von niedergelassenen psychologischen Psychotherapeuten oder Fachärzten (Psychosomatik und Psychotherapie, Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenheilkunde) angeboten. Meist finden wöchentlich Einzelgespräche statt.

Welche Nachteile hat eine Psychotherapie? ›

Nachteile einer Psychotherapie

Psychotherapie beansprucht Zeit und Energie (wöchentliche Termine, Mitarbeit). Manchmal werden Sie mit Sichtweisen auf das eigene Leben konfrontiert, die zunächst unangenehm sein können.

Was sind fangfragen beim Gutachter? ›

Die Fragen gehören zu einem Test, dem sogenannten Strukturierten Fragebogen Simulierter Symptome (SFSS). Der Fragebogen wird von manchen Psychiatern eingesetzt, die Patienten wegen ihres Antrags auf eine Erwerbsminderungs- oder Berufsunfähigkeitsrente begutachten sollen.

Was empfinden Psychotherapeuten für Ihre Patienten? ›

Darüber hinaus entwickeln die Betroffenen aggressive Gefühle gegenüber ihren Patienten, die sich in Feindseligkeit, Wut und Desinteresse äußern. Viele Helfer fühlen sich aber auch hilflos, depressiv, ohnmächtig, resigniert und erschöpft.

Welche Fragen stellt ein Therapeut? ›

  • Was muss ich zum ersten Termin mitbringen? …
  • Wie ist der Ablauf einer Therapie? …
  • Welche Kosten kommen auf mich zu? …
  • Wie kann ich einen Therapieplatz finden? …
  • Wieso muss ich so lange auf einen Termin beim Psychotherapeuten warten? …
  • Wieso bekommt jemand anderes vor mir einen Termin? …
  • Was tun bei einem Notfall?

Sollte man seinem Therapeuten alles erzählen? ›

Niemand zwingt dich dazu, alles zu erzählen. Doch du solltest nicht vergessen, dass der Sinn einer Therapie ist, dir die Möglichkeit zu geben, jemandem im Vertrauen zu erzählen, was du auf dem Herzen hast. Dein*e Therapeut*in will nur das Beste für dich und wird dich niemals für irgendetwas verurteilen.

Was fragt ein Psychologe beim ersten Mal? ›

Frag den Therapeuten, welcher Fortschritt zu erwarten ist…

Nach einigen Sitzungen kann man den Therapeuten ebenfalls fragen, ob er eine Veränderung bemerkt, da das selbst oft schwer festzustellen ist. Frustriert zu sein, weil die Therapie oft ein sehr langer Weg ist, ist der falsche Weg.

Was macht ein Psychotherapeut bei Depressionen? ›

Eine Psychotherapie kann aus dem emotionalen Tief einer Depression heraushelfen und Rückfällen vorbeugen. Im Rahmen der Therapiesitzungen werden unter anderem Strategien vermittelt, die helfen sollen, besser mit negativen Gedanken umzugehen oder problematische Lebenserfahrungen zu verarbeiten.

Wie lange braucht man um eine Depression zu heilen? ›

Mit Therapie verkürzt sich die Dauer einer Episode auf ungefähr 16 Wochen. Mit einer Behandlung, die auf die persönlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen des Einzelnen abgestimmt ist, sind drei Viertel der Patienten nach im Schnitt etwa vier bis sechs Monaten wieder vollständig genesen.

Wie sieht eine Therapie bei Depressionen aus? ›

Das therapeutische Vorgehen ist klar strukturiert. Die in der Therapie besprochenen Themen beziehen sich auf die Gegenwart. Die KVT umfasst in der Regel eine bis maximal zwei Sitzungen pro Woche und erstreckt sich über 60 bis 80 Sitzungen, wobei eine Kurzzeittherapie mit bis zu 24 Stunden möglich ist.

Wie lange dauert es bis Therapie wirkt? ›

Wie lange dauert es, bis man einen Effekt der Psychotherapie spürt? Egli: Es braucht schon etwas Geduld. Erste positive Effekte der Behandlung merken viele bereits nach einigen Tagen. Bis die akute Phase allerdings überstanden ist, vergehen etwa sechs bis zwölf Wochen.

Wann reicht ambulante Therapie nicht mehr aus? ›

Im Zweifelsfall ist eine ambulante Behandlung immer einer stationären Behandlung vorzuziehen. Bei schweren psychischen Erkrankungen reicht jedoch eine Behandlung in einer psychotherapeutischen Praxis nicht immer aus. Manchmal lassen sich die Beschwerden ambulant nicht ausreichend lindern oder es kommt zu Krisen.

Wie oft ambulante Psychotherapie? ›

Generell sollte die Behandlung drei Sitzungen pro Woche nicht überschreiten. Üblich sind ein bis zwei Termine. Eine Sitzung ist 50 Minuten lang. Die Verhaltenstherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sind schon als Kurzzeittherapie mit 25 Stunden möglich.

Was kostet eine ambulante Therapie? ›

Die Preise variieren dabei zwischen 40 Euro bis 140 Euro – je nachdem, ob es sich um eine Einzel- oder Gruppenbehandlung handelt sowie je nach Behandlungsmethode und Sitzungsdauer. Eine analytische psychotherapeutische Einzelsitzung kostet beispielsweise bei einer Dauer von 50 Minuten 92,50 Euro.

Was ist besser Psychotherapie oder Antidepressiva? ›

Depression: Antidepressiva sind Psychotherapien im direkten Vergleich überlegen. Eine aktuelle Meta-Studie, in der die Wirksamkeit von Antidepressiva und Psychotherapie im direkten Vergleich betrachtet wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die Medikamente bei der Behandlung von Depressionen etwas besser abschneiden.

Wann werden psychische Diagnosen gelöscht? ›

Laut Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) wird deine Diagnose zehn Jahre lang gespeichert und dann gelöscht. Niemand kann sie ohne dein Einverständnis einsehen, auch kein anderer Arzt.

Kann ein Psychotherapeut krank schreiben? ›

Das beinhaltet insbesondere, dass Psychologische Psychotherapeuten keine medikamentösen Behandlungen durchführen sowie keine Atteste beziehungsweise Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausstellen können.

Wie lange muss ich krank sein um Rente zu bekommen? ›

Wenn Sie vor Eintritt der Erwerbsminderung die allgemeine Wartezeit von fünf Jahren nicht erfüllt haben, gibt es trotzdem die Möglichkeit eine Rente wegen voller Erwerbsminderung zu bekommen: Sie müssen dann die Wartezeit von 20 Jahren erfüllen – beispielsweise 20 Jahre in einer Werkstatt für behinderte Menschen …

Wann Rente wegen Depressionen? ›

In der Regel muss man in den letzten drei Jahren 78 Wochen wegen der Depression Krankengeld erhalten haben. Vor Beginn der Erwerbsminderung muss man fünf Beitragsjahre hinter sich gebracht haben.

Bei welchen psychischen Erkrankungen bekommt man Erwerbsminderungsrente? ›

Angststörungen, Depressionen, Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit: Immer mehr Menschen bekommen eine Erwerbsminderungsrente wegen einer psychischen Erkrankung.

Wie erkenne ich einen guten Therapeuten? ›

Der Therapeut sollte vorurteilsfrei sein und sich ganz auf den Patienten konzentrieren, damit dieser sich öffnen kann. Nicht selten ist von Fällen zu hören, in der Therapeuten ihre Klienten von der vermeintlichen „Krankheit“ Homosexualität heilen wollen – ein Zeichen von Machtmissbrauch und ideologischer Beeinflussung.

Wie nennt man Patienten von Psychotherapeuten? ›

In der Humanistischen Psychotherapie sprechen wir traditionell nicht von “Patienten“, sondern von “Klienten”.

Wann bricht ein Therapeut die Therapie ab? ›

Doch es gibt ja auch die umgekehrten Brüche: Wenn der Therapeut sich gezwungen sieht, ermattet, verärgert oder resigniert eine Behandlung von sich aus, meist schweren Herzens, zu beenden oder nach den ersten Begegnungen gar nicht erst zu beginnen.

Was darf ein Therapeut erzählen? ›

§ 8 Schweigepflicht

1) Psychotherapeuten sind zur Verschwiegenheit über Behandlungsverhältnisse verpflichtet und über das, was ihnen im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit durch und über Patienten und Dritte anvertraut und bekannt geworden ist. Dies gilt auch über den Tod der betreffenden Person hinaus.

Wie fängt eine Therapiestunde an? ›

Zu Beginn einer Psychotherapie steht immer das Erstgespräch. Es bietet Gelegenheit, sich kennen zu lernen, das Problem kurz zu schildern und die Behandlung zu planen. Worauf Sie beim ersten Treffen achten sollten, erfahren Sie im Artikel.

Sind Therapeuten ehrlich? ›

Auch die Offenheit des Therapeuten kann hilfreich sein. Unabdingbar für jede Psychotherapie ist es, dass der Klient offen und ehrlich über seine Gefühle, Gedanken, Erinnerungen, Erfahrungen und Probleme spricht. Trotzdem geben die meisten Klienten längst nicht jedes Geheimnis preis.

Warum weinen Therapeuten? ›

Hier tritt Weinen in einer Erholungsphase (recovery) auf, als Konsequenz einer vorangegangenen Phase hoher Erregung (arousal). Unabhängig davon, was die Auslöser sind, fördern Tränen die Spannungsreduktion und den Übergang in die Erholungsphase.

Was bewirkt Psychotherapie im Gehirn? ›

Die Psychotherapie wirkt im Vergleich zu Antidepressiva langsamer. Denn es werden hier neuronale Lernvorgänge angestoßen, das braucht seine Zeit. So werden neue Nervenzellverbindungen, neue Synapsen gebildet.

Was darf ein Psychologe nicht? ›

Psychotherapeut*innen dürfen weder das Vertrauen, die Unwissenheit, die Leichtgläubigkeit, die Hilflosigkeit oder eine wirtschaftliche Notlage von Patient*innen ausnutzen noch unangemessene Versprechungen oder Entmutigungen in Bezug auf den Heilerfolg machen.

Wird man in der Psychiatrie körperlich untersucht? ›

Ein weiterer unerlässlicher Bestandteil jeder psychiatrischen Beurteilung ist eine genaue körperliche, d.h. neurologische und internistische Untersuchung.

Wie bereite ich mich auf ein psychologisches Gutachten vor? ›

Verhalten Sie sich natürlich, übertreiben Sie nicht, verschweigen Sie auch nichts, selbst wenn wenn es Ihnen möglicherweise peinlich ist. Alles, was ihre Leistungsfähigkeit mindert, sollte angesprochen werden. Danach erfolgt im Regelfall eine körperliche Untersuchung durch den Gutachter.

Was will ein Psychologe wissen? ›

Im Studium lernt man alle möglichen Kategorien von Persönlichkeitseigenschaften, Neigungen, und Dispositionen kennen und Theorien darüber, wie diese Unterschiede zwischen Menschen entstehen und wie sie das Verhalten beeinflussen.

Wann ist die Depression am schlimmsten? ›

Bei der Depression ist es so, dass die Symptomatik oft Tagesschwankungen unterworfen ist und bestimmte Symptome entweder am Morgen oder am Abend deutlich stärker spürbar sind.

Kann man Depressionen an den Augen erkennen? ›

Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben herausgefunden, dass sich die Schwere einer Depression an den Augen eines Patienten ablesen lässt, genauer an den Pupillen. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichte das Forscherteam um Projektgruppenleiter Prof. Dr.

Welche Fragen stellt der Psychotherapeut bei Depression? ›

Eine genaue Diagnostik muss in jeden Fall ein Psychotherapeut oder psychosomatischer Arzt vornehmen. Er stellt dir dabei genaue Fragen zu der Art der Beschwerden, der Dauer und dem Verlauf. Er erkundigt sich auch nach möglichen anderen Beschwerdebereichen, ob du Ängste hast zum Beispiel.

Was verschlimmert Depressionen? ›

Ersterkrankung im frühen Alter. Anhaltende psychosoziale Belastungsaspekte, wie beruflicher Stress oder Beziehungsprobleme. Dysfunktionale Erlebens- und Verhaltensmuster, die im Kontakt mit anderen immer wieder zu Belastungen führen.

Was löst depressive Schübe aus? ›

Die Ursache dafür ist vermutlich ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn: Ein Mangel an Noradrenalin und Serotonin wird für die Symptome der Erkrankung verantwortlich gemacht. Zudem treten Depressionen oft in Verbindung mit anderen Krankheiten auf.

Was haben depressive Menschen für Gedanken? ›

Menschen mit Depressionen zum Beispiel neigen eher zu negativen Gedanken. Ihre Gedanken kreisen häufig rund um die Themen Schuld, Hoffnungslosigkeit und Wertlosigkeit. Im Rahmen einer Depression erlebt der Betroffene dann kognitive Verzerrungen – er sieht alles wie durch eine dunkle Brille.

Warum endet Depression nicht? ›

Auch unbehandelt endet eine Depression meistens von selbst, es handelt sich um eine sogenannte „selbstlimitierende Erkrankung“. Allerdings kann dies lange dauern und zermürbend sein. Es besteht außerdem die Gefahr, dass sich die veränderten Stoffwechselprozesse und Denkmuster manifestieren, also langfristig festsetzen.

Kann man Depressionen ambulant behandeln? ›

Die Behandlung einer Depression kann unter verschiedenen Rahmenbedingungen angeboten werden. Das Spektrum reicht von der ambulanten medikamentösen und/oder psychotherapeutischen Behandlung in einer Praxis bis hin zur stationären Behandlung in einer Klinik.

Was ist die beste Therapie bei Depressionen? ›

Eine Psychotherapie besteht meist aus intensiven Gesprächen und Verhaltensübungen. Das bei Depressionen am häufigsten eingesetzte psychotherapeutische Verfahren ist die kognitive Verhaltenstherapie (oft auch KVT abgekürzt).

Wie oft soll man zu Therapie pro Woche gehen? ›

Eine Sitzung dauert in der Regel 50 Minuten. Eine Beratung kann aus einer Stunde alle paar Wochen bestehen. Eine Psychotherapie findet etwa ein bis zwei Mal pro Woche statt, eine Psychoanalyse drei bis fünf Mal pro Woche.

Welche Arten von Therapie gibt es? › Welche Therapieformen gibt es?

  • Verhaltenstherapie.
  • Psychoanalytisch orientierte Verfahren (Psychoanalyse und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie)
  • Systemische Therapie (Familientherapie)
  • Humanistische Therapieverfahren (zum Beispiel Psychologische Gesprächstherapie, Gestalttherapie, Psychodrama)

Welche Therapie Richtungen gibt es? ›

Mai 2021. In Deutschland gibt es aktuell vier Therapierichtungen, die als wissenschaftlich anerkannte, sogenannte „Richtlinien-Verfahren“ gelten: die analytische Psychotherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Verhaltenstherapie und seit kurzem auch die systemische Psychotherapie.

Welche therapeutischen Maßnahmen gibt es? › Möglichkeiten der Behandlung

  • ärztliche Schmerztherapie.
  • Chirotherapie.
  • therapeutische Lokalanästhesie.
  • Neuraltherapie.
  • Beschwerdeangepasste Bewegungstherapie von Entlastung im Wasser bis hin zu medizinischer Trainingstherapie und Propriorezeptionstraining (Posturomed)

Was ist der Unterschied zwischen Psychotherapie und Verhaltenstherapie? ›

Die Verhaltenstherapie ist eine spezielle Form der Psychotherapie. Sie basiert auf dem Prinzip, dass ungünstige Verhaltensweisen und Denkmuster erlernt wurden und demnach auch wieder verlernt werden können.

Wie läuft eine Therapie bei Depressionen ab? ›

Das therapeutische Vorgehen ist klar strukturiert. Die in der Therapie besprochenen Themen beziehen sich auf die Gegenwart. Die KVT umfasst in der Regel eine bis maximal zwei Sitzungen pro Woche und erstreckt sich über 60 bis 80 Sitzungen, wobei eine Kurzzeittherapie mit bis zu 24 Stunden möglich ist.

Wann macht eine Therapie keinen Sinn mehr? ›

Zunächst gilt grundsätzlich, dass Sie jede Therapie zu jedem Zeitpunkt beenden können, wenn Sie dies für notwendig halten. Sinnvollerweise sollte dies aber erst dann erfolgen, wenn es Ihnen spürbar besser geht oder wenn Sie gelernt haben, anders als bisher mit Ihren Beschwerden umzugehen.

Für wen ist Psychotherapie geeignet? ›

Eine Psychotherapie ist notwendig, wenn die Gedanken, Gefühle und das Verhalten eines Menschen dessen Lebensqualität beeinträchtigen. Die Beeinträchtigung kann direkt durch die Symptome der Störung (z.B. starke Angst) entstehen oder aber durch die Folgen der psychischen Störung.

Was ist der Unterschied zwischen Therapie und Behandlung? ›

Als Therapie bezeichnet man die Behandlung einer Krankheit im weitesten Sinne. Dabei können verschiedene Konzepte zur Anwendung kommen, die entweder auf die Beseitigung der Krankheitsursache (kausale Therapie) oder die Beseitigung der Symptome (symptomatische Therapie) abzielen.

Wie lange dauert eine Psychotherapiesitzung? ›

Diese „Stundenkontingente“ sind unterschiedlich groß, je nachdem, welches psychotherapeutische Verfahren eingesetzt wird. Bei einem Erwachsenen sind es zunächst bei einer verhaltenstherapeutischen oder Tiefenpsychologisch fundierten Behandlung bis zu 60 Stunden, bei einer Analytischen Psychotherapie bis zu 160 Stunden.

Was macht man bei einer Gesprächstherapie? ›

Der Patient schildert seine Probleme und seine Sichtweisen. Der Therapeut ist bemüht, die Gefühle und Gedanken des Patienten möglichst genau zu verstehen. Die klientenzentrierte Gesprächsführung basiert darauf, dass der Therapeut immer wieder die Aussagen des Patienten in seinen eigenen Worten zusammenfasst.

Was ist ein Therapieplan? ›

Unter Therapieplanung versteht man die gedankliche Vorwegnahme und Festlegung von Behandlungsmaßnahmen sowie ihre Strukturierung in einem zeitlichen Verlauf. Das Ergebniss wird in einem Dokument, dem Therapieplan, fixiert.

Was sind Therapiebausteine? ›

Hierbei handelt es sich vorwiegend um psychodynamisch orientierte oder verhaltenstherapeutische Einzelbehandlungen, psychodynamische Gruppentherapien und indikative Gruppen sowie um systemische Therapie.

Wie viel Zeit muss zwischen zwei Psychotherapien liegen? ›

Nach Ende der Therapie ist es erst nach einer Pause von 2 Jahren möglich, einen neuen Therapieantrag problemlos bewilligt zu bekommen. Sollte es innerhalb des 2-Jahres-Zeitraums nötig sein, einen neuen Therapieantrag zu stellen, müssen besondere Gründe vorliegen, damit dies von der Krankenkasse genehmigt wird.

Für wen ist Verhaltenstherapie geeignet? ›

Die Verhaltenstherapie bietet Hilfe, wenn das Denken, Fühlen, Erleben oder Handeln gestört ist. Sie ist für Erwachsene sowie für Kinder und Jugendliche geeignet. Besonders bewährt hat sie sich bei Depressionen und Ängsten (Phobien, Panikattacken), sowie bei Essstörungen, Süchten und Zwängen.

Wie behandelt man Burn Out? ›

Ergänzende und unterstützende Behandlungsmethoden

Oft sind Patienten mit Burnout nicht mehr in der Lage, sich selbst zu spüren und treiben Raubbau an den eigenen Ressourcen. Dann kann es sinnvoll sein, eine Psychotherapie mit Körpertherapien und Entspannungstechniken (autogenes Training, Yoga, Meditation) zu ergänzen.

Videos

1. Wie läuft eine Sucht-Therapie ab? 2. Wie führen wir Erstgespräche/Aufnahmegespräche in der Psychiatrie und Psychosomatik? | PsychCast.de 3. PSYCHOANALYSE Simulation einer Sitzung durch PSYCHOTHERAPEUTIN | Freie Assoziation der Klientin (BACKSTAGE BEI DER PSYCHOTHERAPEUTIN Liebes Leben ) 4. PSYCHOTHERAPIE AUSBILDUNG – Tiefenpsychologische Therapie: Stabilisieren – Klinik 5. Die wichtigsten Therapieformen im Überblick 6. Was ist Psychotherapie? Eine Orientierungshilfe im Dschungel der Psychotherapieverfahren. (Prof. Jan Philipp Klein)

Author: Roderick King

Last Updated: 12/03/2022

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