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Wer eine schlechte Bonität hat, der steht im Alltag oftmals vor Problemen. Das ist nicht verwunderlich, denn eine negative Bonität erhöht für eine Bank das Risiko.
Doch was bedeutet eine schlechte SCHUFA für die Beantragung eines Girokontos? Ist es möglich, ein Girokonto trotz SCHUFA zu eröffnen? Grundsätzlich zeigt sich, dass eine negative SCHUFA auch beim Girokonto zur Ablehnung führen kann. Im Folgenden wollen wir dir zeigen, welche Möglichkeiten du hast, um trotzdem an ein Girokonto zu kommen.
Wenn du ein Girokonto eröffnest, kann es vorkommen, dass eine Bank deine SCHUFA prüft. Doch warum passiert das überhaupt?
Immer, wenn du die Möglichkeit hast, Schulden zu machen, entsteht für die Bank ein Risiko. Immerhin müssen die Schulden zu einem späteren Zeitpunkt zurückgezahlt werden. Genau an dieser Stelle sagt deine persönliche Bonität etwas über dein Zahlungsverhalten aus.
Würdest du jemanden Geld leihen, wenn es ein hohes Risiko gibt, dass diese Person das Geld nicht zurückzahlt?
Klassischerweise ist die Antwort nein und genau das machen Banken auch nicht. Eine negative SCHUFA ist ein Warnsignal für Banken.
Dein persönlicher Bonitätsscore leitet sich aus den Auskunfteien und dem bankinternen Rating ab. Je niedriger dein SCHUFA-Score ausfällt, desto höher ist das Ausfallrisiko für die Bank.
Räumt dir die Bank beispielsweise eine Kontoüberziehung ein, bedarf es einer guten Bonität. Grundsätzlich ist eine Bonität von über 95 sehr gut. Ab einem SCHUFA-Score von weniger als 90 spricht man von einer schlechten Bonität. Folgende Einteilung ist hierbei zu berücksichtigen:
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SCHUFA-Score zwischen 90 und 80: Deutlich erhöhtes Risiko
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SCHUFA-Score zwischen 80 und 50: Sehr hohes Risiko
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SCHUFA-Score unter 50: Sehr kritisches Risiko
Vergeben Banken ein Girokonto mit einer Kreditkarte oder mit einem Dispositionskredit, dann ist eine schlechte Bonität oftmals ein Ablehnungsgrund.
Beachten solltest du in diesem Fall auch, dass eine Ablehnung mitunter einen Einfluss auf deine Bonität hat. Dementsprechend solltest du vorab deine Bonität prüfen, um eine Ablehnung zu vermeiden.
Allerdings ist eine schlechte SCHUFA auch kein Hindernisgrund, um ein Girokonto zu erhalten. Es gibt zahlreiche Banken, die ein Girokonto auch ohne SCHUFA-Prüfung anbieten.
Hast du beispielsweise eine negative Bonität aufgrund eines Insolvenzverfahrens, kannst du trotzdem bei jeder Bank ein P-Konto abschließen.
Oftmals schauen Banken in deine SCHUFA, wenn du ein Girokonto eröffnen möchtest. Fällt das Ergebnis negativ aus, wird dein Girokonto abgelehnt.
Prüfe deine Bonität bei einer Ablehnung
Insofern die Bank deinen Antrag zum Girokonto ablehnt, solltest du aktiv werden. Besorge dir eine aktuelle SCHUFA-Auskunft und prüfe, ob deine Bonität negativ ist. Manchmal können sich fehlerhafte Negativmerkmale einschleichen und deine Bonität belasten. Ist dies der Fall, lass deine Daten bei der SCHUFA korrigieren.
Kam es zur Ablehnung, bedeutet dies nicht, dass du zwangsläufig kein Girokonto erhältst. Grundsätzlich gilt, dass Bonitätsbewertung nicht gleich Bonitätsbewertung ist.
Jede Bank hat ein anderes Scoring-Verfahren und daher eine individuelle Bonitätsbewertung. Es gibt erfahrungsgemäß einige Rahmenfaktoren, welche beeinflussen, ob eine negative SCHUFA ein Ablehnungsgrund für deinen Girokontoantrag ist.
Verzichte auf Konten mit einer Kreditkarte
Willst du ein Konto bei einer Bank eröffnen, die zusammen mit dem Konto eine Kreditkarte ausgibt, dann kann dies problematisch sein.
Insbesondere bei Charge- oder Revolving-Kreditkarten räumen dir Banken einen Kreditrahmen ein. Bei diesen Karten zahlst du das Geld nämlich nicht unmittelbar nach der Transaktion zurück, sondern erst nach der Abrechnung durch den Kreditkartenherausgeber.
Banken, die solche Kreditkarten herausgeben, bewerten die Bonität natürlich höher als Banken, welche keine echte Kreditkarte ausgeben.
Wähle ein Konto ohne Dispokredit
Ähnlich wie bei den Kreditkarten ist es auch beim Dispokredit. Räumt die Bank standardmäßig eine Kontoüberziehung ein, dann kann dies für dich von Nachteil sein.
In diesen Fällen solltest du ebenfalls eine Bank wählen, die keinen Dispokredit zum Girokonto anbietet. So umgehst du eine Ablehnung aufgrund einer schlechten Bonität.
Bei einer Debitkarte ist eine schlechte Bonität nur relevant, wenn die Bank im gleichen Zuge auch einen Dispokredit einräumt.
Girokonto ohne SCHUFA beantragen
Die Erfahrung zeigt, dass es auch Banken gibt, die komplett auf eine Bonitätsprüfung verzichten. Dies gilt insbesondere bei jungen Neobanken – auch Anbieter, die im Ausland sitzen, sind oftmals weniger streng bei der Kundenwahl.
Unser Vergleich für Girokonto ohne SCHUFA zeigt, dass in erster Linie Online-Banken eine gute Anlaufstelle sind, wenn du eine negative SCHUFA hast.
Bei diesen Online-Banken hast du oftmals kein Filialnetz und musst dein Banking digital vornehmen. Allerdings sind die meistens Banking-Apps heute wirklich gut und die Relevanz von Filialen nimmt zunehmend ab.
Bei diesen Banken erhältst du zudem keine Girocard – diese ist eher ein deutsches Phänomen. Stattdessen geben ausländische Online-Banken eine Debit- oder Prepaid-Karte aus. Diese setzen oftmals auf das Zahlungssystem von Visa oder Mastercard.
Hier solltest du berücksichtigen, dass die Akzeptanz im Handel geringer ausfällt als bei einer regulären Girocard. Setze nur auf ein solches Konto, wenn du sichergehen kannst, dass du bei deinen täglichen Einkäufen keine Probleme durch die Karte hast.
Wie du im vorherigen Abschnitt gelernt hast, gibt es einige Merkmale, die den Erhalt eines Girokontos ungemein erschweren.
Verzichte beispielsweise auf ein Konto, welches dir automatisch einen Überziehungskredit einräumt oder mit einer echten Kreditkarte daherkommt.
Aus unserer Erfahrung stehen die Chancen gut, dass du bei den folgenden Banken ein Girokonto trotz SCHUFA eröffnen kannst:
Tomorrow bietet Girokonto auch ohne SCHUFA
Eine der bekanntesten Banken, die auf eine zusätzliche Bonitätsabfrage bei der SCHUFA verzichtet, ist Tomorrow. Laut dem Unternehmen gibt es keine Zusammenarbeit mit der SCHUFA – folglich gibt es auch keine Abfrage.
Im Vergleich zu einigen Wettbewerbern schneidet Tomorrow in unserem Test nicht mit einer Bestnote ab. Grund hierfür sind unter anderem die Kontoführungsgebühren in Höhe von 3,00 €. Zusätzlich sind auch Bargeldabhebungen mit Gebühren behaftet – hier fallen 2 € je Abhebung an.
Insgesamt ist Tomorrow nur eine gute Wahl, wenn du auch auf Nachhaltigkeit setzt. Zudem gibt es günstigere Girokonten mit besseren Funktionen.
Auch Bunq verzichtet auf eine SCHUFA-Auskunft
Auch das FinTech Bunq verzichtet auf eine SCHUFA-Auskunft. In unserem Geschäftskonto Vergleich konnte Bunq eine gute Bewertung erzielen. Das günstigste Konto startet bei 2,99 € im Monat und ist somit auf einem Niveau zum Tomorrow Konto.
Abhebungen kosten weltweit nur 0,99 €. Ab der sechsten Abhebung im Monat steigen die Gebühren auf 2,99 € für den laufenden Monat an.
Revolut – das Girokonto aus England
Eines der bekanntesten Fremdwährungskonten kommt vom FinTech Revolut. Das Unternehmen setzt in erster Linie auf günstige Gebühren und globale Zahlungen.
Das Basiskonto ist kostenlos und kommt somit ohne laufende Gebühren daher. Zudem zeigte unser Revolut Test, dass die Kontoeröffnung schnell und einfach gelingt.
Bei Revolut kannst du auch dein Vermögen nachverfolgen, Aktien, ETF und Kryptowährungen handeln und zahlreiche Zusatzfunktionen verwenden.
Der einzige echte Nachteil an Revolut ist die IBAN. Diese beginnt mit GB, da das Unternehmen in Großbritannien firmiert. Bei einigen Unternehmen kann die ausländische IBAN zu Akzeptanzproblemen führen.
Spricht dich keines der von uns vorgestellten Konto an? Dann kannst du auch ein Basiskonto bei einer Bank beantragen. Laut § 31 Zahlungskontengesetz (ZKG) hat jeder Verbraucher Anspruch auf ein Basiskonto.
Ein Basiskonto ist ein reines Guthabenkonto. Dementsprechend gibt es hier keine Dispokredite, Kreditkarten oder andere Möglichkeiten zur Kreditaufnahme. Außerdem sieht das Gesetz vor, dass jeder Verbraucher lediglich Anspruch auf ein Basiskonto hat.
Folglich prüfen die Banken in diesem Fall auch immer deine SCHUFA, um auszuschließen, dass bereits ein Basiskonto besteht.
Grundsätzlich ist das Basiskonto ein vollwertiges Girokonto ohne SCHUFA. Dementsprechend kannst du mit diesem Konto an Lastschriftverfahren teilnehmen, Daueraufträge nutzen oder Online-Bezahlungen tätigen. Zudem ist anhand der IBAN nicht erkennbar, dass es sich um ein Basiskonto handelt.
Nichtsdestotrotz lohnt sich auch hier der Vergleich verschiedener Angebote, denn auch Basiskonto müssen nicht kostenlos sein. Willst du mehr über das Basiskonto erfahren?
Möchtest du ein reguläres Girokonto abschließen, dann lohnt sich ein Girokonto Vergleich.
Bei den Kosten für ein Basiskonto gibt es immer wieder rechtliche Streitigkeiten. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Banken für die Basiskonten höhere Gebühren verlangen.
Wie beim Pfändungschutzskonto dürfen Banken auch beim Basiskonto keine unverhältnismäßigen Gebühren erheben. Nichtsdestotrotz kommt es nicht selten vor, dass Banken die Gebühren oberhalb des regulären Girokontos ansiedeln.
Im Zuge unserer Recherche lagen die Kosten für Basiskonten zwischen 0 und 100 € pro Jahr. In den Gebühren enthalten sind Kontoführungsgebühren und Abhebegebühren.
Da die Basiskonten ohne Kreditkarten daherkommen, müssen Antragsteller auf das unterstützte Automatennetz achten. Gibt es keine passenden Geldautomaten in deiner Umgebung, bezahlst du pro Abhebung.
Aus unserer Sicht sind die nachfolgenden Anbieter für ein Basiskonto empfehlenswert:
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Kostenlose Depotführung
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Große Auswahl an Sparplänen
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Unterstützung vieler Börsen und Handelsplätze
87%
Unsere ErfahrungenZu Consorsbank
Deutsche Kreditbank Aktiengesellschaft
Wie unsere Recherchen zeigen, ist es möglich, ein Girokonto trotz negativer SCHUFA zu beantragen. Vergleiche hier unbedingt die unterschiedlichen Anbieter und prüfe im Voraus deine SCHUFA.
Achte bei negativer SCHUFA darauf, dass die Bank dir keinen Dispokredit oder Kreditkarte einräumt – das führt sonst zu Ablehnung. Findest du hier keine Bank, die dich als Kunden möchte, dann beantrage ein Basiskonto.
Hier lohnt sich der Vergleich unterschiedlicher Anbieter, da die Kosten bei Basiskonten teilweise sehr intransparent sind. Hast du weitere Fragen? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.
Smartphone Banken wie Bunq, Tomorrow oder Vivid prüfen nicht die SCHUFA. Auch ausländische Anbieter wie Wise oder Revolut verzichten auf eine SCHUFA-Abfrage beim Girokontoantrag.
Hier kommt es auf die Art des Girokontos an. Viele Banken nutzen die SCHUFA als ergänzendes Kriterium zum Scoring des Verbrauchers. Allerdings steht nicht jedes Konto in der SCHUFA. Unternehmen wie Vivid, Tomorrow oder bunq verzichten auf eine Meldung.
Hast du eine negative SCHUFA und erhältst kein Girokonto? Nach § 31 ZKG sind Banken dazu verpflichtet, dir ein Basiskonto anzubieten.
Dieses Konto kann zwar etwas kosten, muss dir allerdings auch gewährt werden.
Ja, ein Konto zu eröffnen trotz negativer SCHUFA ist möglich. Allerdings ist das Verfahren in diesem Fall etwas schwieriger und langwieriger.
Vergleich in diesem Fall unbedingt unterschiedliche Anbieter miteinander. Verzichte zudem auf Konten mit einer Kreditkarte und Dispokredit.
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.
Kommentare zum Artikel
Author: Domingo Moore
Last Updated: 12/06/2023
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Name: Domingo Moore
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